Web-Anwendungen entstehen zunehmend
aus der Komposition bestehender Daten, Dienste und UI-Elemente, d. h. nach
dem Mashup-Paradigma. Die Mashup-Architektur CRUISE unterstützt modellgetriebene
Entwicklungsmethoden, welche auf der semantischen Annotation von Komponenten basieren.
Ein darauf aufsetzendes Kompositionsmodell beschreibt deklarativ weitere
Aspekte der Anwendung. Durch verschiedene Assistenzmechanismen und ein
Empfehlungssystem ermöglicht CRUISE das End-User-Development solcher kompositer
Web-Anwendungen durch Domänenexperten. Von entscheidender Bedeutung ist dabei, Feedback zur Relevanz von
Suchergebnissen und Empfehlungen vom Nutzer einzuholen, um daraus ein genaueres
Bild seiner Vorstellungen und Präferenzen abzuleiten. Hierbei gilt es eine
Vielzahl von Herausforderungen zu lösen, unter anderem: Welche Interaktions-
und Visualisierungsansätze sind für explizites Feedback geeignet? Welche Arten
von implizitem Feedback sind im Mashup-Kontext anwendbar und wie können diese erfasst
sowie algorithmisch hergeleitet werden; welche Auswirkungen hat dabei das
Komponentenparadigma von CRUISE? Gibt es geeignete Metriken zur Abschätzung von
negativem implizitem Feedback? In welcher Form findet das Feedback Einzug in
das Nutzermodell? Welche Ansätze existieren bzw. sind im CRUISE-Kontext
anwendbar, um das gewonnene Feedback zur Verbesserung von Suchergebnissen und
Empfehlungen einzusetzen? Welche Ansätze existieren, um dem Kontext, in welchem
das Feedback gegeben bzw. erhoben wurde, bei der Modellierung und Auswertung
geeignet Rechnung zu tragen?
Ziel dieser Arbeit ist daher, ein generisches
Konzept zur Erfassung und Modellierung von implizitem und explizitem Nutzerfeedback
für Kompositionsplattformen von Mashups zu entwickeln. Exemplarisch muss der
Ansatz in der Domäne „End-User-Development" (CRUISE) sowie „Enterprise Search"
(InfoApp-Projekt) anwendbar sein. Hierzu sollen die Ergebnisse der
Seminararbeit zu Szenarien, zum aktuellen Stand des CRUISE-Ansatzes, zu
Anforderungen und zur Analyse verwandter Forschungsarbeiten aufgegriffen und
ggf. ergänzt werden. Als Kernziel der Bachelorarbeit ist ein Konzept zur
Erfassung und Modellierung von Nutzerfeedback zu entwickeln. Dabei sind
insbesondere die Eigenheiten des Black-Box-Paradigmas und die verschiedenen
bewertbaren Artefakte (Vorschläge, Komponenten, Kompositionen) in CRUISE zu betrachten. Es umfasst weiterhin
Visualisierungs- und Interaktionstechniken sowie die Definition eines
Metamodells, welches verschiedene Arten von Feedback unterstützt und es
erlauben sollte, relevante Aspekte des Nutzer- bzw. Nutzungskontexts zu
beschreiben. Auch die architektonische Einordnung in die CRUISE-Plattform ist
zu klären. Schließlich ist das Konzept prototypisch zu
erproben und zu evaluieren.
Im Einzelnen sind folgende Teilziele zu erreichen:
Autor(en): |
Dennis Körte |
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Laufzeit: | 01.10.2016 - 23.12.2016 |
Verantwortlicher HSL: | Prof. Dr.-Ing. Klaus Meißner |
Betreuer: |
Dipl.-Medieninf. Carsten Radeck
|
Institut, Lehrstuhl: | SMT, Multimediatechnik |
Zugehörige Projekte: |
EDYRA
InfoApp |