Web-Anwendungen entstehen zunehmend
aus der Komposition bestehender Daten, Dienste und UI-Elemente, d. h. nach dem
Mashup-Paradigma. In den Forschungsprojekten CRUISe und EDYRA wurde eine
Mashup-Architektur und modellgetriebene Entwicklungsmethoden entwickelt, welche
auf der semantischen Annotation von Komponenten basieren. Ein darauf
aufsetzendes Kompositionsmodell beschreibt deklarativ weitere Aspekte der
Anwendung, z. B. die enthaltenen Komponenten und deren
Kommunikationsbeziehungen. Ziel von EDYRA ist die Vereinfachung des
Entwicklungsprozesses kompositer Mashups, um Domänenexperten ohne detaillierte
Programmierkenntnisse die Erstellung von Anwendungen zu ermöglichen. Ein
wesentlicher Bestandteil des Ansatzes ist dabei die Bereitstellung von
Empfehlungen während des Kompositionsprozesses. Unter definierten
Kontextbedingungen wird die Berechnung von Empfehlungen durch Trigger ausgelöst.
Letzteres ist Aufgabe des Recommendation Managers und basiert auf
Kompositionswissen in Form von Patterns. Diese beschreiben Fragmente von
Kompositionsmodellen und können durch semantische Annotationen sowie
statistischer Analysen hergeleitet werden. Hauptaufgabe des Recommendation
Managers ist das Matching, Filtern und Ranking von möglichst passenden Patterns.
Um treffsicher möglichst plausible Empfehlungen auszusprechen ist dieser
Vorgang jedoch noch konzeptionell auszuarbeiten bzw. zu optimieren, bspw. durch
generische oder domänenspezifische Regeln/Heuristiken, Feedbackmechanismen oder
Community-Wissen. Auch zu durchdenken ist, welche Informationen des aktuellen
Kontexts einzubeziehen sind.
Ziel dieser Arbeit ist es daher, ein
Konzept zur Funktionsweise des Recommendation Managers zu entwickeln bzw. das
bestehende zu überarbeiten. Hierzu sollen die Ergebnisse der Seminararbeit zu
Szenarien, zum aktuellen Stand des EDYRA-Ansatzes, zu Anforderungen und zur Analyse
verwandter Forschungsarbeiten aufgegriffen und ggf. ergänzt werden. Als Kernziel
der Bachelorarbeit soll ein Verfahren entwickelt werden, durch das möglichst
passende Empfehlungen durch den Recommendation Manager bestimmt werden. Dazu
sind zunächst grundsätzliche Überlegungen für die Schritte Matching, Filtering
und Ranking von Patterns vorzunehmen, z. B. hinsichtlich domänenspezifischer
Regeln, Heuristiken, Nutzereinbeziehung und weiterer kontextbezogener
Einflussfaktoren. Weiterhin soll die Einbindung dieser Schritte in konkrete
Vorschlagsalgorithmen des Recommendation Managers spezifiziert werden. Optional
kann bereits bei der Ableitung von Patterns angesetzt werden. Im Rahmen der
Konzeption sind das grundlegende Vorgehen, Faktoren des Rankings und konkrete
Algorithmen zur Bestimmung der passendsten Empfehlungen zu spezifizieren, ggf.
Anpassungen am Modell für Pattern und Nutzerfeedback und architektonische
Erweiterung vorzunehmen. Durch eine prototypische Implementierung und eine Studie
ist schließlich die Validierung der Konzepte vorzunehmen.
Im Einzelnen sind folgende Teilziele
zu erreichen:
Autor(en): |
Stefan Weckend |
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Laufzeit: | 01.10.2015 - 24.12.2015 |
Verantwortlicher HSL: | Prof. Dr.-Ing. Klaus Meißner |
Betreuer: |
Dipl.-Medieninf. Carsten Radeck
|
Institut, Lehrstuhl: | SMT, Multimediatechnik |
Zugehörige Projekte: |
EDYRA
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