Für Einzelnutzer etabliert sich das Web
zunehmend als Plattform für kollaborative Anwendungen. Das Spektrum reicht
dabei von Kommunikationswerkzeugen bis hin zu Applikationen zum synchronen
Editieren von Texten und Grafiken. Dennoch bieten diese Ansätze oft nur eine
dedizierte Funktionalität und sind untereinander nicht interoperabel oder
kombinierbar. Nutzen Endanwender derartige Werkzeuge für ihre individuellen
Kollaborationsbedürfnisse, führt dies u. a. zu erhöhtem Zeitaufwand,
ineffektiven Arbeitsschritten und Hürden, bei der Zielerreichung.
Das Projekt EDYRA erforscht die
Erstellung kompositer Rich-Internet-Anwendungen zur synchronen Kollaboration
durch Endnutzer ohne Programmierkenntnisse. Um beliebige Teile einer Anwendung
für andere zur synchronen Verwendung freizugeben, muss der Nutzer angeben,
welche Anwendungsbestandteile er unter welchen Sichtbarkeiten bzw.
Zugriffsrechten mit wem für wie lange teilen möchte. Durch die Fokussierung auf
Endnutzer ohne ein detailliertes technisches Anwendungsverständnis ergeben sich
vor allem bei der zielgruppengerechten Verwaltung sowie Visualisierung
derartiger Freigaben spezifische Forschungsfragen. Zum einen gilt es zu klären,
wie ein Endnutzer in die Lage versetzt werden kann, z. B. durch eine möglichst
grafische Eingabemetapher, bestimmte Teile seiner Anwendung dem Kommunikationspartner
zugänglich zu machen ohne dabei mit technischen Details der Komposition oder
Rechteverwaltung konfrontiert zu werden. Zum anderen muss es Nutzern stets
möglich sein, sich schnell und intuitiv über erhaltene als auch erteilte
Freigaben einen Überblick zu verschaffen. Eine derartige Visualisierung muss
ebenfalls dabei helfen, fehlerhafte Freigaben zu erkennen oder Konflikte
bestehender Freigaben aufzulösen.
Ziel der Arbeit ist die
Erstellung eines Konzeptes für die möglichst grafische Verwaltung von Freigaben
bei synchron kollaborativ genutzten Mashup-Anwendungen. Hierbei gilt es ein
geeignetes Abstraktionsniveau zu schaffen, welches die technischen Details der
Komposition und Rechteverwaltung verdeckt und dennoch einen ausreichenden
Funktionsumfang an Freigabemöglichkeiten bietet. Neben der Spezifikation von
Freigaben gilt es eine Sicht zu schaffen, mithilfe derer ein Nutzer zur
Laufzeit seine für ihn erstellten Freigaben sowie die von ihm für andere
gewährten Zugriffsrechte auf einem ebenso abstrahierten Niveau einsehen kann.
Im Einzelnen sind
folgende Teilziele zu erreichen:
- Zusammenfassung der Erkenntnisse aus
der Seminararbeit zum Stand der Forschung und Technik für das endnutzergerechte
Spezifizieren und Visualisieren von Rechtevergaben sowie das Ableiten von
Anforderungen an das Konzept mithilfe der darin dargestellten Anwendungsfälle.
- Konzeption einer Ansicht zur
grafischen Eingabe und Visualisierung von Freigaben bei der synchronen Nutzung
von Mashup-Anwendungen, inklusive der notwendigen
Erweiterungen von Bestandteilen der EDYRA-Infrastruktur.
- Evaluation der erstellten Konzepte
anhand der prototypischen Umsetzung einer repräsentativen Auswahl der
aufgestellten Anwendungsfälle innerhalb der EDYRA-Plattform.
Autor(en): |
Robert Starke |
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Laufzeit: | 01.08.2013 - 24.10.2013 |
Verantwortlicher HSL: | Prof. Dr.-Ing. Klaus Meißner |
Betreuer: |
Dipl.-Medieninf. Gregor Blichmann
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Institut, Lehrstuhl: | SMT, Multimediatechnik |
Zugehörige Projekte: |
EDYRA
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