Belegarbeit
Kontextmodellierungs- und Adaptionsmechanismen für komposite Webanwendungen
Aufgabenstellung
Die Adaptivität von
Webanwendungen, d. h. deren selbstständige Anpassung an Endgeräte- und Nutzereigenschaften
gewinnt aufgrund der sehr heterogenen Nutzer- und Endgerätelage immer mehr an
Bedeutung. Zwar widmen sich seit dem Ende der 1990er Jahre diverse Die Adaptivität von
Webanwendungen, d. h. deren selbstständige Anpassung an Endgeräte- und Nutzereigenschaften
gewinnt aufgrund der sehr heterogenen Nutzer- und Endgerätelage immer mehr an
Bedeutung. Zwar widmen sich seit dem Ende der 1990er Jahre diverse
Adaptive-Hypermedia-Ansätze der Entwicklung
adaptiver Webanwendungen, doch sie zielen i. d. R. auf traditionelle,
dokumentzentrierte Hypermedia-Anwendungen ab. In modernen, komponentenbasierten
Webanwendungen bzw. Mashups sind weitaus komplexere Adaptionsmöglichkeiten
vorstellbar, deren Spannweite von der dynamischen Konfiguration einzelner Bestandteile
bis hin zur deren Austausch oder Veränderungen des Seitenlayouts reicht.
Das Forschungsprojekt CRUISe beschäftigt sich mit der modellgetriebenen Entwicklung und Bereitstellung solch kompositer Webanwendungen bzw. „User-Interface-Mashups". Im Mittelpunkt steht
deren Erstellung durch die Komposition auf der Präsentationsebene mit Hilfe
wiederverwendbarer UI-Komponenten, die dienstbasiert bereitgestellt und mit Backend-Diensten
(z. B. Web Services) verknüpft werden. Ziel von CRUISe ist es, durch die
kontextabhängige Auswahl und Konfiguration der UI-Komponenten zur Laufzeit die
Anwendung an den Nutzer anzupassen. Diese Adaptionslogik muss dabei in
geeigneter Form durch den Entwickler definiert und durch die Laufzeitumgebung
umgesetzt werden.
Ziel dieser Arbeit ist die Konzeption und Entwicklung
von Mechanismen zur Unterstützung von Adaptivität (implizit) und
Adaptierbarkeit (explizit) in kompositen Webanwendungen. Dies soll anhand
beispielhafter Adaptionsszenarien
und auf Basis einer Analyse bestehender Adaptive-Hypermedia- und Mashup-Plattformen
geschehen. Die gefundenen und eigenen Ansätze sollen letztlich als
konzeptionelle Erweiterung der CRUISe-Laufzeitumgebung umgesetzt und validiert
werden.
Im
Einzelnen sind folgende Teilziele zu erreichen:
- Analyse kontextbezogener
Adaptionsszenarien für Mashup-Anwendungen und Ableitung von konkreten Adaptionstechniken
sowie von Anforderungen an die zugrunde liegende Mashup-Plattform und das
benötigte Kontextmodell.
- Analyse des Standes der Forschung
und Technik im Bereich adaptiver, kompositer Webanwendungen unter
Berücksichtigung der zuvor aufgestellten Anforderungen. Die Betrachtung sollte
insbesondere die Adaptionsbeschreibung, die genutzten Kontextmodelle und die
Unterstützung von Adaptivität und Adaptierbarkeit durch die jeweiligen
Systemarchitekturen beinhalten.
- Konzeptionelle Erweiterung der
CRUISe-Laufzeitumgebung um Mechanismen zur impliziten und expliziten Adaption
von Mashup-Anwendungen zur Laufzeit. Dies schließt die Berücksichtigung adaptionsbedingter Herausforderungen, wie Zustandstransfer und Behandlung von
Fehlerfällen, ein.
- Anbindung eines bestehenden
Kontextmodellierungsdienstes zur Bereitstellung der benötigten Kontextinformationen und ggf. Erweiterung des integrierten Kontextmodells, um
den identifizierten Kontextraum ausreichend abzudecken.
- Prototypische Umsetzung der
Laufzeiterweiterung, ggf. unter Erweiterung der genutzten Kommunikationsprotokolle
zwischen Laufzeitumgebung, Integrations- und Kontextdienst, und Demonstration
ausgewählter Adaptionstechniken anhand einer geeigneten Beispielanwendung.
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