In den letzten Jahren hat sich der Fokus bei der Entwicklung von Anwendungen bezüglich Design- und Architekturparadigmen kontinuierlich von modularen über objekt- und komponentenorientierte bis hin zu serviceorientierten Paradigmen verschoben. Diese erlauben die lose Kopplung einzelner Anwendungsbestandteile auf Prozess- bzw. Funktionsebene. Die immanenten Vorteile, wie größere Flexibilität, Wiederverwendbarkeit, Skalierbarkeit, Trennung von Verantwortlichkeiten, usw., sind auch für die zugehörigen Benutzerschnittstellen wünschenswert. Hier geht die Entwicklung jedoch bisher nicht über den komponentenorientierten Ansatz hinaus, d.h. UI-Komponenten werden für jede Anwendung von Neuem anwendungsspezifisch erstellt bzw. angepasst, was die Entwicklung zeit- und kostenaufwändiger macht. Den Nutzern präsentiert sich deshalb eine schwer überschaubare Anzahl verschiedener UIs mit gleicher Semantik und Funktionalität, in die sie sich oft neu einarbeiten müssen. Im Sinne der vereinfachten Entwicklung und verbesserten Nutzbarkeit von Webanwendungen ist es wünschenswert, anwendungsunabhängige, komplexere UI-Bestandteile in Form von Diensten zu Kapseln und Anwendungsentwicklern zur Verfügung zu stellen.
Ziel dieser Arbeit ist die Entkopplung von UI-Komponenten und Anwendungslogik durch die Übertragung des serviceorientierten Paradigmas auf Benutzerschnittstellen. Dafür muss der Dienstebegriff für UI-Bestandteile neu definiert und konzeptionelle Fragen wie Repräsentation und Kapselung geklärt werden. Weiterhin soll ein Framework entwickelt werden, welches die anwendungsübergreifende Wiederverwendung von User Interface Services (UIS) ermöglicht. Es soll die dynamische Auswahl und Komposition geeigneter UIS auf Basis funktionaler und nicht-funktionaler Eigenschaften durchführen, sodass bedarfsgerechte, personalisierte Benutzerschnittstellen entstehen. Der entwickelte Ansatz soll Webentwickler letztlich entlasten, indem wiederverwendbare UI-Services bereitgestellt werden.
Im Einzelnen sind folgende Teilziele zu erreichen:
Autor(en): |
Martin Voigt |
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Laufzeit: | 01.01.2008 - 31.07.2008 |
Verantwortlicher HSL: | Prof. Dr.-Ing. Klaus Meißner |
Betreuer: |
Dr.-Ing. Stefan Pietschmann
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Institut, Lehrstuhl: | SMT, Multimediatechnik |
Zugehörige Projekte: |
CRUISe
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