Motivation
Das mobile Internet und die Verknüpfung kompositer, serviceorientierter und adaptiver Web-Technologien führen zu einer Vielzahl neuer Anwendungsszenarien im privaten und geschäftlichen Umfeld. Neue Anwendungen entstehen durch die Komposition unterschiedlichster Dienste und zugehöriger User-Interface-Komponenten. Sie passen sich dynamisch an Nutzer- und Gerätekontexte an und verteilen sich nach Bedarf über mehrere Geräte. Endbenutzer nehmen bei der Erstellung solcher Anwendungen eine zunehmend aktive Rolle ein, indem sie diese Mashup-Anwendungen entsprechend ihrer Bedürfnisse und speziellen Einsatzszenarien spezifizieren, zusammensetzen und anpassen.
Bestehende Mashupansätze, wie z. B. aus dem Projekt CRUISe, erfordern jedoch ein Maß an technischem Verständnis, das die Erstellung durch fachlich geprägte Endnutzer ohne Programmierkenntnisse erschwert.
Heutige Ansätze weisen u.a. folgende Defizite auf:
- Mangel an geeigneten Vorgehensmodellen und semantischen Beschreibungsmitteln zur Entwicklung verteilter, intelligenter, multimedialer serviceorientierter Webanwendungen
- Fehlende Werkzeugunterstützung für den Entwicklungsprozess und den Test adaptiver und kollaborativer Rich-Internet-Anwendungen, insbesondere im Kontext des End-user Developments. Dies betrifft insbesondere geeignete Abstraktion technischer Details und die Unterstützung des Endnutzers, z.B. durch Empfehlungen, im Rahmen des Kompositionsprozesses.
- Ungenügende Unterstützung kollaborativer Komposition und Nutzung der Anwendung
- Existierende Methoden und Techniken zur Ermittlung des aktuellen Kontextes besitzen Defizite bei verteilten serviceorientierten Anwendungen.
Forschungsziele
Das Projekt EDYRA zielt auf die Vereinfachung des Entwicklungsprozesses kompositer und ubiquitärer Rich-Internet-Anwendungen (kRIA) unter der Nutzung von Mashup-Paradigmen und Web-Services ab. Sowohl Endnutzer als auch Domänenexperten sollen durch neue Methoden und Werkzeuge stärker in die Entwicklung einbezogen werden, um ohne detaillierte Programmierkenntnisse nach ihren Bedürfnissen Webanwendungen ad-hoc unter Nutzung existierender Softwarekomponenten erstellen zu können.
Dies umfasst u.a. folgende Zielstellungen und Forschungsschwerpunkte:
- Konzeptionierung eines Vorgehensmodells für die ad-hoc Entwicklung von kRIA durch Endnutzer
- Konzepte, um Aufgaben- und Kompositionsmodelle implizit und transparent während der Entwicklung und Nutzung der kRIA zu instanziieren und dynamisch anzupassen
- Bereitstellung und semantische Beschreibung von Mashup-Komponenten basierend auf den User Interface Services aus dem Projekt CRUISe
- Analyse und Konzeption von Interaktions- und Visualisierungstechniken für das (kollaborative) End-user Development von kRIA
- Entwicklung und Umsetzung von Verfahren zur semantischen und kontextabhängigen Suche, Gewichtung, Integration und Komposition von Mashup-Komponenten
- Nutzerführung durch Empfehlungen von Kompositionsschritten
- Erfassung, Modellierung und Verarbeitung von Kontextinformationen und Nutzung dieser zur Adaption von kRIA und für Empfehlungen zur Laufzeit
- Realisierung einer integrierten Entwicklungs- und Ausführungsplattform für kRIA unter Berücksichtigung kollaborativer Szenarien
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