Dipl.-Medieninf. Gregor Blichmann
Dipl.-Medieninf. Oliver Mroß
Dipl.-Medieninf. Carsten Radeck
Als Mashups bezeichnet man Webanwendungen, die durch die Komposition unabhängiger Dienste und Daten erstellt werden. Im Projekt CRUISe wurde ein Kompositionsmodell für UI-Mashups entwickelt, welches die Erstellung kompositer interaktiver Webanwendungen aus User-Interface- und Logik-Komponenten ermöglicht. CRUISe dient inzwischen verschiedenen Forschungsprojekten am Lehrstuhl als Plattform, u. A. für das EDYRA-Projekt.
Das Ziel des EDYRA-Projekts ist es, sowohl technisch versierte Endnutzern als auch technische Laien die Erstellung von Rich-Internet-Anwendungen zu ermöglichen. Zudem sollte der Endnutzer während der Benutzung seiner Anwendung diese an persönliche Bedürfnisse anpassen oder auch funktional erweitern können. Die technische Basis hierfür ist ein modelgetriebener Ansatz, bei dem verschiedenen einheitlich beschriebenen User-Interface und Backend (Web-Service) Komponenten zu einer Komposition (Anwendung) zusammengesetzt werden. Dies kann zur Laufzeit der Anwendung erfolge. Neben der Erstellung von Einzelnutzeranwendungen ermöglicht eine verteilte Laufzeitumgebung ebenfalls die kollaborative Nutzung derartiger kompositer Rich-Internet-Anwendungen.
Den Studenten des Praktikums wird eine kleine Mashup-Anwendung zur Urlaubsplanung vorgegeben, welche als Grundlage für die in der Plattform zu erledigenden Erweiterungen dienen soll. Grundsätzlich soll mit dem Praktikum die Umsetzung eines Mechanismus zum kontext-sensitiven Teilen von Bestandteilen einer Anwendung mit anderen Nutzern ermöglicht werden. Ziel ist es, Nutzer trotz individuell ausgewählter Komponenten dabei zu unterstützten, kollaborativ an einer Anwendung mit anderen gemeinsam arbeiten zu können. Konkret heißt dies, dass ein Nutzer z. B. seine Google Map mit einem anderen Nutzer teilen kann, um mit Ihm kollaborativ mit der Karte zu interagieren. Akzeptiert der Kollaborationspartner die Einladung, kann dieser zusätzlich auswählen, ob er ebenfalls eine Google Map, oder aber eine funktional äquivalente Komponente, wie z. B. eine Bing oder Open Street Map nutzen möchte. Zum Starten des Prozesses soll der Nutzer in der momentan erst teilweise umgesetzten Triple Ansicht (Abbildung 1 zeigt ein Mockup der Triple-Ansicht) eine neue Freigabe anlegen.
Hier gibt es für die Teilnehmer des Praktikums die Aufgabe, die noch offenen Features der Triple-Ansicht umzusetzen sowie eigenständig weitere Optimierungen (z. B. im Bereich Layout, Clustering etc.) vorzunehmen. Wurde eine Freigabe erstellt, gilt es für das Praktikum eine Möglichkeit zu schaffen, den entsprechenden Nutzern eine Einladung zukommen zu lassen. Diese müssen selbige annehmen können, um anschließend die Komponente auszuwählen, welche die Eingeladenen gern für die Kollaboration nutzen möchten. Anschließend muss die Komponente integriert und entsprechende Änderungen in der Access Control List vermerkt werden. Im nächsten Schritt gilt es dafür zu sorgen, dass alle beteiligten Kollaborationspartner, trotz unterschiedlicher Komponenten, alle Zustandsänderungen synchronisiert bekommen. Ebenfalls gilt es im Rahmen des Praktikums eine Möglichkeit zu schaffen, wie privat markierte Teile der Benutzeroberfläche bei der Kollaboration geblockt bzw. verborgen werden können.
Im Detail sollen im Komplexpraktikum folgende Teilschritte bearbeitet werden:
Im Komplexpraktikum steht die Teamarbeit im Vordergrund. Es sollen Erfahrungen hinsichtlich der Strukturierung komplexer Aufgaben, deren Zuordnung, Koordination und Lösung im Zusammenspiel von Einzelleistungen gewonnen werden. Ziel ist daher nicht nur das erfolgreiche Absolvieren der vorgegebenen Aufgabenstellung, sondern auch das Sammeln praktischer Erfahrungen bei der Organisation von Teamarbeit, beim Projekt- und Zeitmanagement, etc. Für die Teilnahme am Praktikum bestehen folgende Anforderungen:
Die erfolgreiche Teilnahme am Praktikum wird mit einem Schein über 4 SWS bzw. 6 CP bestätigt. Es besteht, in Abhängigkeit von der Prüfungsordnung und Absprachen mit dem Prüfer, die Möglichkeit, ein Komplexpraktikum in eine Komplexprüfung einzubringen.
Zum Seitenanfang...Vorgegeben werden die Aufgabenstellung, grundlegende Regeln für die Teamorganisation und ein Rahmen für die Implementierungs- und Spezifikationsumgebung. Die Konkretisierung der Aufgabenstellung und die Detailspezifikation des Pflichtenheftes werden vom Team unter Einbeziehung eigener Ideen vorgenommen. Ebenso werden zu Projektbeginn die Projektorganisation und eine erste Planung abgesprochen. Das Erreichen der im Pflichtenheft definierten Mussziele ist Voraussetzung für die erfolgreiche Teilnahme am Komplexpraktikum. In einer wöchentlich stattfindenden Projektbesprechung werden Zwischenergebnisse vorgestellt und die Arbeitsplanung verfeinert. Den Abschluss des Projektes bildet eine öffentliche Präsentation der Arbeitsergebnisse.
Zum Seitenanfang...Die Teilnehmerzahl ist auf maximal 15 Personen begrenzt. Mindestens 4 Teilnehmer sind jedoch notwendig, um das Praktikum durchzuführen. Die Einschreibung zur Lehrveranstaltung erfolgt über jExam und ist bis zum 15.10. offen.