Mit der Popularität des Internets hat auch die Art der Mediendistribution einen Wandel
vollzogen. Wurde früher eine Kassette oder ein Bild kopiert, hielt sich der Schaden für den
Rechteinhaber in Grenzen. Heute genügt ein Mausklick, um die Kontrolle über die Rechte an einem Bild unfreiwillig abzugeben. Durch die hohe Medienvielfalt und Datenflut wird es für Unternehmen immer schwieriger die Rechte an ihren Werken zu schützen und die Rechte fremder zu wahren. Verwendet ein Privatanwender eine aus dem Internet geladen Grafik als Hintergrundbild, bleibt dies ohne Konsequenzen. Verwendet eine Firma eine Grafik zum Druck einer Broschüre, muss sichergestellt sein, dass sie das Recht dazu hat, die Grafik entsprechend zu verwenden. Diese Situation deutet auch schon die unterschiedlichen Einsatzgebiete von DRM-Systemen an. So nutzte z.B. Apple bisher in seinem iTunes-Store das Fairplay-System. In einer Firma, die im Printbereich tätig ist, ist Fairplay ungeeignet. In diesem Fall sind Lösungen z.B. von Adobe angebracht, um sicherzustellen, dass Grafiken und Bilder nur in dem Rahmen genutzt werden, wie es von den Urhebern vorgesehen ist. Eine interessante Frage ist in diesem Zusammenhang, ob es möglich ist, die Rechte am eigenen Werk zu wahren ohne den Nutzer in seiner Freiheit einzuschränken, also die eigenen Rechte zu wahren ohne den Nutzer auf einen spezifischen Viewer festzulegen. Ein weiterer Aspekt ist die Dauer der Rechtsansprüche, an
einem Werk. Diese müssen bei der Archivierung berücksichtigt werden. Im Businessumfeld
spricht man in diesem Fall von Enterprise Digital Rights Management. Ein Nachteil bei der
Verwendung sowohl von DRM- als auch von ERM-Systemen ist die Nutzereinschränkung, z.B.
durch die notwendige Verwendung spezifischer Viewer.
Ziel dieser Arbeit ist zu klären, was genau den Begriff Digital Rights Management definiert, was der Stand der Forschung und Technik ist und einen Überblick über bestehende Lösungen unter Berücksichtigung der Anforderungen des Industriepartners zu geben. Dazu sollen eine Anforderungsanalyse und eine Klassifizierung von DRM- und ERM-Systemen erfolgen. Ein Vergleich der Vor- und Nachteile soll im Anschluss die weitere Arbeit erleichtern. Zu betrachtende Lösungen sind z.B. Adobe Lifecycle Policy Server, Microsoft Rights Management Server und SafeNet RMS. Anschließend ist unter Berücksichtigung der Anforderungen des Industriepartners ein Konzept eines DRM für eine Medienverwaltungssystem, wie es in der Belegarbeit von Axel Labuschke vorgestellt wurde, zu entwickeln. Zu berücksichtigen sind dabei Aspekte wie Verschlüsselung, Art der Rechtebeschreibung, Rechtehinterlegung und Rechteeinhaltung. Abschließend soll wichtige Teile des Konzeptes prototypisch umgesetzt und evaluiert werden. Im Detail werden folgende Teilaufgaben angestrebt:
Autor(en): |
Mario Heinrich |
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Laufzeit: | 19.04.2010 - 18.10.2010 |
Verantwortlicher HSL: | Prof. Dr.-Ing. Klaus Meißner |
Betreuer: |
Dipl.-Medieninf. Sandro Schmidt
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Institut, Lehrstuhl: | SMT, Multimediatechnik |
Zugehörige Projekte: |
BLUETYPE
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Zugehörige Partner: |
Kontext E |