Diplomarbeit

Integration internetbasierter Betreuungskonzepte für chronisch Kranke in Klinikinformationssysteme

Aufgabenstellung

Patienten mit chronischen Erkrankungen nutzen in immer stärkerem Maße des Internet, um sich über ihre Krankheit zu informieren oder sich mit anderen Betroffenen auszutauschen. Neue Betreuungskonzepte nutzen ebenfalls Internettechnologien, um den Kontakt zwischen Arzt und Patient zu optimieren und die Behandlung und Lebensqualität des Patienten zu verbessern. Die hierbei entstehenden Patientendaten sind noch nicht in das klinikinterne Krankenhausinformationssystem (KIS) integriert. Als Gründe für die Trennung beider Systeme wird die Gewährleistung der Sicherheit und Vertraulichkeit der Daten genannt. Andererseits benötigt der behandelnde Arzt die Informationen beider Systeme um ein ganzheitliches und realistisches Bild über den Zustand und Krankheitsverlauf der Patienten zu erhalten.

In dieser Arbeit sollen Ideen und Lösungen entwickelt werden, die es ermöglichen, KIS mit neuartigen internetbasierten Behandlungskonzepten so zu koppeln, dass ein sicherer Austausch ausgewählter Daten unter Beachtung der relevanten Randbedingungen des Klinikbetriebs und der Datenschutzvorschriften möglich wird. In einer parallelen Arbeit werden die Internet-basierte Betreuungskonzepte untersucht und systematisiert. Darauf aufbauend soll in dieser Arbeit dargestellt werden, welche Problemstellungen deren Anbindung an KIS aufwerfen, welche Lösungen existieren und in welchen Bereichen Handlungsbedarf auf konzeptioneller und technischer Ebene besteht. Insbesondere soll eine systematische Übersicht über verbreitete KIS, deren externe Schnittstellen sowie über Standards und Trends auf relevanten Gebieten der medizinischen Informatik erstellt werden. Im Einzelnen sind folgende Punkte zu bearbeiten:

Systematisierte Darstellung verbreiteter KIS, deren extern zugänglichen Schnittstellen zu vertraulichen Patientendaten sowie von relevanten Trends, Standards und Forschungsansätzen zur Verwaltung von Patientendaten, insbesondere mit Bezug zur Behandlung von Patienten mit chronischen Krankheiten.
Identifikation möglicher Schnittstellen zwischen KIS und internetunterstützten Behandlungskonzepten sowie von Anforderungen an deren Umsetzung.
Analyse der daraus resultierenden technologischen und organisatorischen Herausforderungen, Darstellung der Defizite existierender Lösungen, Identifikation potenzieller Forschungs- und Entwicklungsgebiete.
Konzeption einer generischen, serviceorientierten Schnittstellenkomponente für das KIS des Uniklinikums Dresden zur Umsetzung eines prototypischen Beispielszenarios zur Betreuung von MS-Patienten.
Analyse und Bewertung des entwickelten Konzeptes und prototypische Umsetzung ausgewählter Teilaspekte.

Weitere Informationen

Autor(en):	Andreas Weigel
Laufzeit:	01.12.2008 - 31.05.2009
Verantwortlicher HSL:	Prof. Dr.-Ing. Klaus Meißner
Betreuer:	Dr.-Ing. Alexander Lorz Dr. Tjalf Ziemssen
Institut, Lehrstuhl:	SMT, Multimediatechnik
Zugehörige Projekte:	@VIRTU
Zugehörige Partner:	Uniklinikum Dresden, MS-Zentrum