Die Professur für Multimediatechnik wurde im Mai 1995 an der Fakultät Informatik der Technischen Universität Dresden, gefördert durch den "Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft" und die Heinz-Nixdorf-Stiftung (bzw. Friedrich-Spee-Stiftung), gegründet.
In der Forschung beschäftigt sich der Lehrstuhl
Das Projekt CRUISe widmet sich der Anwendung serviceorientierter Paradigmen auf die Entwicklung webbasierter Benutzerschnittstellen kompositer RIA. Im Projekt EDYRA wird das in CRUISe entwickelte Konzept in Richtung End-User Development entsprechender Anwendungen erweitert. Insbesondere werden Fragen des Entwurfs-, Erstellungs- und Veränderungsprozesses adaptiver kRIA untersucht, u. a. auch Techniken zur Kontexterfassung, modellierung und -bereitstellung.
Das mit dem Innovationspreis 2008 ausgezeichnete VCS-Projekt zu kollaborativen RIA bildet den Ausgangspunkt für das DoCUMA Projekt, in dem Kollaborations- und Multi-Device-Szenarien für kRIA untersucht werden. Im Projekt DEMISA wird eine Entwicklungsmethode für geschäftsorientierte kRIA erforscht, um Domänenexperten bei der Komposition ausgehend von einem Geschäftsprozessmodell zu unterstützen.
Zudem wird im Projekt CoolSoftware und in dem Folgeprojekt CoolNavigate untersucht, wie durch dynamische Re-Konfiguration der Komponentenarchitektur kRIA die zur Verfügung stehende Hardware-Infrastruktur so genutzt werden kann, dass bei vorgegebenen Qualitätsmerkmalen, wie die Reaktionszeit, der Energieverbrauch minimiert wird. Das Projekt MEFISTO beschäftigt sich schließlich mit der Frage, wie die in den anderen Projekten entwickelten Ansätze für kRIA auf das Anwendungsgebiet der Informationsvisualisierung komplexer Zusammenhänge übertragen und z. B. für Business-Intelligence Anwendungen nutzbar gemacht werden können.
Das Projekt K-IMM befasst sich mit der Modellierung semantischer Beschreibungen multimedialer Dokumente sowie deren Kontext unter Verwendung medien- und nutzerspezifischer Ontologien. Es beschäftigt sich sowohl mit Methoden und Techniken zur inhaltlichen Analyse visueller, textueller und akustischer Daten, als auch mit den Möglichkeiten, den Nutzer in die Modellierung der Beschreibungen einzubeziehen, um individuelle Sichten und Wissensdomänen zu ermöglichen.
Im Projekt SENSE werden die Forschungsergebnisse der Projekte HSM und K-IMM mit dem Ziel zusammengeführt, semantische Dokumenteigenschaften und Anwendungs- bzw. Nutzerverhalten bei der Verwaltung entsprechender Dokumentenmengen in einer verteilten Speicherlandschaft zu berücksichtigen. Damit sollen substanzielle Vorteile, wie schnellere Zugriffzeiten auf semantisch zusammenhängenden Dokumente und energieoptimale Speicherung, für Nutzer und Betreiber zu erzielt werden. Die Ergebnisse aus diesen Projekten werden aktuell in verschiedenen Forschungsarbeiten in Richtung des „Information Life-Cycle Management“ multimedialer Dokumente erweitert.
Auf beiden Gebieten verfügt der Lehrstuhl durch eine Vielzahl national und regional geförderter, anwendungsnaher Forschungsprojekte umfangreiche Kenntnisse. Substanzielle Ergebnisse der Forschung haben Berücksichtigung in verschiedensten Produkten der Industriepartner gefunden und wurden in den zurückliegenden fünf Jahren mit ca. 100 Publikationen auf einschlägigen internationalen Tagungen veröffentlicht.