Durch die Bereitstellung von leicht anwendbaren Usability- und User Experience-Methoden sollen klein- und mittelständische Unternehmen in die Lage versetzt werden, eigene Kompetenz im Bereich Usability aufzubauen und damit kleinere Probleme in ihrem Entwicklungsprozess selbst zu lösen. Zusätzlich soll die Vernetzung zwischen Softwareentwicklern, Softwareanwendern und Usability-Experten verbessert werden, damit leichter der richtige Ansprechpartner für eine Entwicklung oder eine Unterstützung gefunden werden kann. Durch die Bereitstellung von Best Practice-Beispielen soll er vereinfacht werden, existierende gute Lösungen für eigene Bedarfe anzupassen.
Für 65 Prozent der Anwenderunternehmen ist Benutzerfreundlichkeit (Usability) bei der Auswahl von Software mindestens so wichtig wie die klassischen Kriterien Funktionsumfang, Zuverlässigkeit, Sicherheit, Preis, Geschwindigkeit und Flexibilität. Dennoch werden Benutzeroberflächen nach wie vor von Personen mit wenig Erfahrung in Design, Benutzerfreundlichkeit oder Mensch-Computer-Interaktion programmiert. Weniger als ein Viertel der deutschen Software-entwickelnden kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) beschäftigen Usability-Experten und auch außerhalb der Unternehmensgrenzen werden kaum Usability-Dienstleistungen in Anspruch genommen. Die praktische Bewertung der Usability von Anwendungssoftware liegt in der Regel direkt beim Nutzer. Heutige Nutzer verfügen über ein zunehmendes Erfahrungspotenzial mit professionell konzipierten, gebrauchstauglichen Systemen im privaten Umfeld. Dies hat zur Folge, dass ihre Ansprüche in Bezug auf die Gebrauchstauglichkeit von betrieblicher Software gestiegen sind. Ein direkter Austausch von Entwicklern und Nutzern findet in der Regel aber nicht statt. Um kleine und mittlere Unternehmen in Deutschland bei der Entwicklung nutzerfreundlicher Anwendungssoftware zu unterstützen, soll im Förderprojekt PUMA ein Vorgehensmodell entwickelt werden, das die Integration von Usability-und User Experience-Faktoren während des kompletten Produktentwicklungszyklus unterstützt. Zur Bereitstellung dieses Vorgehensmodells wird ein Kompetenznetzwerk aufgebaut, das darüber hinaus den Austausch zwischen Nutzern und Entwicklern von Anwendungssoftware sowie Usability-Experten befördern soll. Der Zugang zum Kompetenznetzwerk kann direkt oder über eine Internet-Kompetenzplattform erfolgen. Ein weiterer Schwerpunkt des Projekts PUMA ist die Konzeption und Umsetzung eines App- bzw. Usability-Recommenders, der Fachberater zusammen mit Kundenunternehmen bei der Anforderungsspezifikation und geeigneten Auswahl von Anwendungskomponenten und Gesamtlösungen sowie bei der anforderungsspezifischen Anpassung oder Erweiterung unterstützt.